Nutzpflanzen, Gräser, Gewürze, Wasserpflanzen

Samstag, 25. August 2018

Der 25. August 2018 war der erste kühle Regentag in diesem heissen, trockenen Sommer. Darum fiel es auch niemandem ein, deswegen zu jammern. Obwohl es natürlich schon irgendwie schade war. Bei Sonnenschein sähe der Bibelgarten sicher noch viel schöner aus.

Am selben Tag fand in Gossau das Strassenfest statt, statt Autos gab es kleine und grössere Festbeizli in den Strassen rund um die Andreaskirche. Darum hat uns Alois statt ins Restaurant in eines dieser Zelte geführt.

Die Bratwurst war super, das Bier oder der Wein ebenfalls. Leider fing es an zu giessen und halb Gossau flüchtete zu uns in dieses Zelt, es wurde unerträglich laut, darum kürzten wir die Mittagszeit um eine Stunde ab und begaben uns früher als geplant in die Ruhe des Bibelgartens.

Wem’s nicht zu nass war, konnte sich auf die Festbank setzen, während Alois erzählte, wie es überhaupt zu diesem einzigen Bibelgarten der Schweiz kam.

Bis in die 1980er Jahre war hier ein Friedhof. Es war darum klar, dass der Platz würdig genutzt werden soll und nicht für Rambazamba. Bei einem Architekturwettbewerb gewann schliesslich die Idee des Bibelgartens. 2005 ist er realisiert worden. Man findet ungefähr 130 biblische Pflanzen oder zumindest Verwandte der biblischen Pflanzen – nicht alle kommen mit unserem kühleren Klima zurecht – im Gossauer Bibelgarten. Ein Beispiel für eine „nur“ bibelähnliche Pflanze ist die prächtige Zeder. Es ist eine Atlaszeder und keine aus dem Libanon. Aber wir Garten-Laien würden den Unterschied eh kaum erkennnen.

Atlaszeder

Im Bibelgarten gibt es acht Beete, mit jeweils ähnlichen Pflanzen. Das erste ist die lange Reihe mit Reben, die wohl bekannteste biblische Pflanze. Bei den Reben wächst auch ein Feigenbaum und dahinter stehen in Töpfen (die im Winter an die Wärme gebracht werden) Palmen, keine Dattelpalmen, wie es biblisch korrekt sein müsste, aber immerhin Palmen.

Das zweite Beet wird jedes Jahr neu bepflanzt mit Feldfrüchten. Dieses Jahr zum Beispiel mit Sommerweizen.

Ein faszinierendes Beet ist jenes mit den Dornen, Disteln und Nesseln. Die stacheligen Gesellen haben es mir besonders angetan.

Zierpflanzen gehören selbstverständlich auch dazu. Dieses Beet ist wohl im Sommer oder späteren Frühling am attraktivsten, wenn alles blüht. Jetzt sind fast alle Pflanzen bereits verblüht.

Ich war schon öfter im Bibelgarten, und das Beet mit den Wasserpflanzen ist und bleibt mein Lieblingsbeet. Die Seerosen, die Rohrkolben, Papyrus und Binsen und mehr faszinieren mich einfach immer wieder.

Immens wichtig sind natürlich auch Kräuter, Gewürze und Duftpflanzen.

In den letzten beiden Beeten wachsen verschiedene Gräser (rechts) und last but not least Nutzpflanzen wie Zwiebeln, Kürbisse, Oliven, Zucchetti und Bohnen.

Wie im Flug verging die gute Stunde, in der uns Alois durch seinen Garten führte. Mit der Zeit wurde es doch etwas ungemütlich im kühlen Regen, so dass niemand dagegen war, vor der Heimreise in einem Restaurant noch einen wärmenden Kaffee zu trinken.

Wir haben alle ein Bibelgartenbuch erhalten, in dem noch viele zusätzliche Informationen zu finden sind. Bestimmt werden es alle studieren und ganz sicher der eine oder die andere wieder mal einen Ausflug nach Gossau machen um den Bibelgarten wieder zu sehen. Laut Alois hat er sogar im Winter seinen Reiz! Aber am schönsten dürfte er wohl im Frühling sein, wenn alles blüht.

Es folgen hier noch ein paar weitere Bilder. Einfach das erste anklicken, dann können alle vergrössert angeschaut werden!

Bericht und Bilder: Barbara Fleischmann

Olive
Olive
Nutzpflanzen, Gräser, Gewürze, Wasserpflanzen
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Feldfrüchte
Feldfrüchte
Wasserpfflanzen
Wasserpfflanzen
Tamariske
Tamariske
Wasserpflanzen
Wasserpflanzen
Papyrus
Papyrus