Samstag, 13. Mai in Fischingen

Dieses Jahr trafen wir uns an einem geschichtsträchtigen Ort, nämlich im Kloster Fischingen. In der wunderschönen Klosterkirche befindet sich das Grab der heiligen Idda, die in der Gegend gelebt und gewirkt hat. Fischingen ist zudem der Geburstort von Bischof Franziskus von Streng. Warum das relevant ist, liest du weiter unten.

Das ehemalige Kloster dient heute der katholischen Kirche im Kanton Thurgau als Weiterbildungsort und ist auch eine beliebte Örtlichkeit für Hochzeiten. Mehr zum Kloster findest du auf der Homepage des Klosters und Interessantes zur Legende über die heilige Idda schreibt der Kulturwissenschafter Dominik Landwehr in einem Blog des Nationalmuseums.

 

Beim Begrüssungskaffee

Mitgliederversammlung

Nach dem Begrüssungskaffee mit Gipfeli begaben sich alle in den Saal „Allerheiligen“, wo unser Präsident gewohnt speditiv durch die Traktanden führte. Das Protokoll kann hier nachgelesen werden. Hier das wichtigste kurz zusammengefasst:

Wahlen

Alle vier Jahre müssen der Vorstand und der Präsident wiedergewählt werden. Idda Egli (Vizepräsidentin), Marie-Therese Jöhri (Kassierin), Clemens Birrer und Barbara Fleischmann (Aktuarin) stellen sich zur Wahl und werden einstimmig gewählt. Auch Alois Schaller wird einstimmig und mit Applaus als Präsident bestätigt, denn was täten wir auch ohne ihn????

Dorothée Hafner tritt nicht mehr zur Wahl an, sie möchte das Amt in jüngere Hände legen. Zum Dank für ihr Mittun wird sie zum Ehrenmitglied ernannt und bekommt ein blumiges Herz geschenkt, in der Hoffnung, dass sie Herz-lich mit uns verbunden bleiben wird.

Alois überreicht Dorothée die Urkunde, die sie als Ehrenmitglied ausweist.

Als Ersatz für Dorothée stellt sich Brigitte Kalberer aus Gross (Einsiedeln) zur Verfügung. Sie wird mit grossem Applaus gewählt.

Brigitte Kalberer

Unser Revisor, Ivan Blatter, hatte schon letztes Jahr angekündigt, dass er 2023 von seinem Amt zurücktreten wird. Glücklicherweise haben wir schnell Ersatz gefunden. Roland Husistein wird ebenfalls mit Applaus gewählt.

Ivan bekommt drei Flaschen Noa-Wein als Dankeschön für seine Arbeit

Jahresbericht des Präsidenten

Der Jahresbericht des Präsidenten wird jedes Jahr mit Spannung erwartet, denn Alois verbindet unsere Vereinsaktivitäten immer mit einem Bibeltext. Dieses Jahr ist es das Magnificat. Gwundrig? Du kannst den Bericht hier nachlesen.

Mittagessen

warten aufs Mittagessen

An unseren Treffen ist das gemeinsame Mahl fast so wichtig, wie der Ort oder das Thema des Treffens, bietet es doch Gelegenheit zum Austausch über dies und das, und „Weisch no?“ aus den gemeinsamen besuchten Kursen. Dieses Jahr haben sich sicher viele gefreut auf ein Wiedersehen mit Urs Brosi, der uns im Studiengang Theologie die Basics zum Kirchenrecht beigebracht hat, und am Nachmittag referieren wird.

Urs Brosi im Gespräch

Der neue und der „alte“ Revisor: Roland und Ivan beim Mittagessen

Von der Dualität zur Synodalität: Die katholische Kirche in der Schweiz auf der Suche nach einem neuen Führungsmodell

Urs Brosi verbindet in seinem Vortrag seine Arbeitsstelle – er ist seit November 2022 Generalsekretär der römisch-katholischen Zentralkonferenz (RKZ) mit dem synodalen Prozess, der die katholische Kirche zur Zeit beschäftigt.

Was auf den ersten Blick eher trocken und kompliziert tönt, bringt Urs Brosi in seinem Vortrag einfach und kompetent auf den Punkt, so wie wir das aus seinen Vorlesungen im Studiengang Theologie gewohnt sind.

Sicher fragen sich viele, wenn nicht so gar alle, was dieser synodale Prozess bringen wird. Lohnt sich dieser Aufwand? Wird nach viel Blabla nicht einfach alles bleiben wie es ist? Fragen, Zweifel, Hoffnung…

Besonders interessant fand ich den geschichtlichen Rückblick auf unser duales System. Hast du gewusst, dass es z.B. im Kanton Thurgau bereits 1804 (!) einen Kirchenrat gab? Und dass frühere Bischöfe dem dualen System viel offener gegenüber standen, als viele der heutigen Bischöfe? Fischingen ist der Geburtsort von Bischof Franziskus von Streng, aufgewachsen ist er im Nachbardorf Sirnach. Er war 30 Jahre lang Bischof von Basel und Lugano (1937-1967) und hat das duale System gefördert und unterstützt. Wahrscheinlich auch, weil sein Vater 40 Jahre lang Präsident des katholischen Kirchenrates des Kantons Thurgau war. Er hat das System gekannt, ist damit aufgewachsen und hat die Vorteile hautnah erlebt.

Was sich danach verändert hat, die veränderte Einstellung der Bischöfe, die veränderte kirchliche Landschaft erörtert Urs Brosi ebenfalls.

Und was ist jetzt mit dem Synodalen Prozess? Was geschieht? Wo? Wer?

Die Kürzestfassung: Alle werden angehört (Volk Gottes), einige dürfen abwägen (Bischöfe), einer entscheidet (Papst).

Und was hat das mit uns zu tun? Was ist die Rolle des dualen Systems und der RKZ? Wie geht es in der Schweiz weiter? Hier kannst du das Manuskript herunterladen (pdf). Das ist viel besser und genauer als jede weitere Zusammenfassung meinerseits! Vielen Dank Urs, dass du uns das Manuskript zur Verfügung stellst.

Urs Brosi wird mit herzlichem Applaus und einem Dankeschön vom Weinberg des Noah verabschiedet.

Eigentlich wäre noch ein Schlusstrunk auf dem Programm gestanden, das Wetter und die vielen anderen Gäste im Kloster haben uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Drinnen war das Restaurant voll besetzt, draussen sitzen kam nicht in Frage. So eilten alle auf den Bus. Ein etwas abruptes Ende eines schönen Anlasses.

Danke allen fürs Kommen und bis bald beim nächsten Treffen!

Bericht und Bilder:
Barbara Fleischmann

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