Planetarium Kreuzlingen

Am 31. Oktober fanden sich 25 Freundinnen und Freunde am äussersten Zipfel der Schweiz ein, um sich wieder zu sehen und natürlich um am Nachmittag die Spezialvorführung im Kreuzlinger Planetarium zu besuchen.

Das Jahr 2009 ist das Jahr der Astronomie, ein ernsthafter Grund, ein Planetarium zu besuchen! Und wer sich mal die Mühe nimmt zu zählen, findet z.B. in der Bibel (Einheitsübersetzung) 209 Verse in denen die Sonne vorkommt und 477 mit dem Wort Stern oder Sterne, 87 mal Mond und 787 mal Himmel. Über tausend weitere Gründe, den Sternenhimmel einmal eine Stunde lang genauer zu betrachten!

Zum ausgezeichneten Mittagessen trafen wir uns in der Alten Badi im Kreuzlinger Hafen. Das äusserlich unspektakuläre Restaurant liegt wunderschön am See in einem Park, der sich in den prächtigsten Herbstfarben präsentierte.

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Manchmal gibt es Versammlungen und Treffen, da ist es zu Beginn erst mal ruhig und alle sind etwas zurückhaltend. Nicht so in der Alten Badi. Fröhlich und lärmig ging es zu und her, bis der Wirt das Essen brachte und es vorübergehend etwas ruhiger wurde. Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass zum ersten Mal Rose-Marie Umbricht, die Präsidentin der Vereinigung und natürlich ebenfalls TKL-Absolventin, an ein Treffen kam, um etwas mehr Kontakt zu schaffen zwischen der Vereinigung und dem Freundeskreis.

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Am Nachmittag fuhren wir mit dem Zug nach Kreuzlingen-Bernrain. Das Planetarium befindet sich nur ein paar Minuten entfernt vom Bahnhof, trotzdem war es wohl gut, dass die Schoggifabrik, die sich zwischen Bahnhof und Planetarium befindet, am Samstag geschlossen ist, sonst wäre vielleicht der eine oder die andere der Versuchung erlegen…

Im Planetarium wurden wir von Heidi Pathe begrüsst. Sie ist, so wie alle anderen MitarbeiterInnen des Planetariums, Hobby-Astronomin und macht diese Arbeit umsonst.

3500 Sterne werden mit dem Projektor an die Kuppel projiziert, Sterne übrigens, die auch am richtigen Himmel von Auge erkennbar sind. Oder vielleicht besser, erkennbar wären, wäre da nicht die enorme Lichtverschmutzung. Die hellen Nächte, vor allem in den Städten, lassen die Sterne unsichtbar werden! Am besten beobachtet man den Himmel also in der Wüste, und wer schon mal eine Nacht in der Wüste verbracht hat, weiss, dass es bei uns nichts Vergleichbares gibt, sagte unser Präsident, Alois Schaller.

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Dieses futuristisch anmutende Instrument zeigte uns also den Sternenhimmel. Entwickelt wurde der Projektor von der Firma Zeiss und kostet so ungefähr eine halbe Million Franken. Der erste solche Projektor für ein Planetarium wurde übrigens vor 80 Jahren gebaut.

Zuerst sahen wir den Nachthimmel, wie er sich jetzt, im Herbst, bei uns präsentiert, wenn es dunkel und klar genug ist, und danach nahm uns die Sonne quasi mit auf ihre Reise durch das Jahr.

Für uns scheint sich die Sonne – nicht die Erde – im Verlaufe eines Jahres ganz langsam von Sternbild zu Sternbild durch den Tierkreis zu bewegen. Nebenbei erfuhren wir auch, dass Sternbild ( Astronomie) und Sternzeichen (Astrologie) nicht dasselbe ist. Der Weg entlang der Sternbilder der Astronomie entspricht nicht (mehr) genau den Sternzeichen der Astrologie.

Im Planetarium konnten wir den Weg der Sonne durch die Sternbilder des Tierkreises bequem verfolgen. Die Sonne zeigte sich als Stern unter Sternen, und wir sahen auf der rasanten Reise um die Sonne herum diese ganz langsam vor dem Sternhintergrund vorbeiziehen. Die Reise der Erde erschien als Weg der Sonne.

Selbstverständlich gab es während der Vorführung noch viel mehr Wissenswertes zu hören und zu sehen. Aber für eine Berichterstatterin hat so ein Nachthimmel den grossen Nachteil, dass er sehr dunkel ist. Mitschreiben ist da nicht möglich und alles im Kopf behalten und dann auch korrekt wiedergeben… Darum sei mir verziehen, wenn ich es dabei belasse und eventuell Interessierten die Homepage des Planetariums empfehle oder – noch besser – einen Besuch vor Ort!

Für mich als absolut Unwissende in Sachen Sternen und Sternbilder war es nicht immer ganz so einfach in dem Wirrwarr der Lichter die Sternbilder auch wirklich zu entdecken – und vielleicht ging es ja anderen ebenso… Aber eindrücklich und zum Staunen ist so ein Sternenhimmel alleweil!

Bericht und Bilder: Barbara Fleischmann